Tourenname: Norwegen – Finnland – Baltikum
Schwierigkeit: leicht
Tourenlänge: 7840 km
Höhenmeter: 17000 m Anstieg und 17000 m Abstieg
Ausrichtung: Rundkurs
Höchster Punkt: 1282 m
GPS: Route und Track als GPX
Schweden und Norwegen sind wunderschöne Länder, in die es sich zu reisen lohnt. Ihre abwechslungsreichen und malerischen Landschaften haben etwas Mystisches und die unberührte Natur bringt einen zum Staunen. Fjorde und Seen, die in zerklüfteten Landschaften liegen, magisch wirkende Täler umringt von Gipfeln, weite Tundragebiete, auf dessen höchsten Punkten noch Schnee zu finden ist und abgelegene kleine Ortschaften.
Die Länder Mitteleuropas sind ebenso ein erstrebenswertes Reiseziel mit ihrem weiten Flächen unberührter Natur. Wir wollen diese bezaubernden Länder erkunden und möglichst viele Eindrücke einfangen. Aus der Kombination der Staaten, die am Meer liegen, erstellen wir eine Tour, die uns in 3 Wochen um die Ostsee fahren lässt.
Unsere Reise geht durch 9 Länder, die landschaftlich einiges zu bieten haben. Es ist so abwechslungsreich, dass man ständig einen Zwischenstopp einlegen möchte, um das Gesehene mit der Kamera einzufangen.
Norwegen
Wir starten in Deutschland und fahren schnurstracks Richtung Dänemark. In Frederikshavn nehmen wir eine nächtliche Fähre, die uns nach Göteborg übersetzt.
Schweden durchstreifen wir dann nur kurz und fahren in die norwegische Gebirgsgegend mit ihrer kargen Vegetation.
Die Staaten im Norden Europas zeichnen sich durch eine abwechslungsreiche Natur aus. Von begrünten Arealen bis hin zu weiten Flächen der Tundra, von steilen Küsten bis hin zu nebelumringten Gebirgen und Nationalparks ist alles zu sehen. Allein um sich von dieser Vielfalt verzaubern zu lassen, ist eine Reise lohnenswert.
Doch nicht nur die Landschaft zieht uns nach Norwegen, sondern noch weitere Besonderheiten.
Der ein oder andere wird vielleicht schon von dem Naturphänomen der weißen Nächte gehört haben.
Befindet man sich zu Beginn des Sommers nördlich des Nordpolarkreises, wird es im Tagesverlauf nicht mehr dunkel. Wegen der geneigten Erdachse hat die Sonneneinstrahlung eine günstige Stellung, dass es in der Nacht nicht dunkel wird, sondern die Nächte hell und damit weiß bleiben. Das eigene Zeitgefühl verschiebt sich und wir wollen diese Phänomen auszukosten. Es ist wunderschön die Mitternachtssonne beim Paddeln im Spiegel des Wassers zu sehen und selbst inmitten der Nacht draußen zu stehen und die mystische Landschaft zu bestaunen. Das haben wir vor allem in der Nähe von Fredvang auf der Inselgruppe der Lofoten genossen.
Sie sind eine Augenweide im nördlichen Teil Norwegens. Fährt man immer der E10 entlang, gelangt man bis hin zum alten Fischerdorf Å i Lofoten. Auf dem Weg kommt man durch kleine Ortschaften. Vor allem bei Reine und Hamnøy sollte man einen kurzen Zwischenstopp einlegen und die Kamera zücken.

Ein anderer interessanter Ort oberhalb des nördlichen Polarkreises ist das Nordkap. Wobei es sogar zwei Punkte sind. Einerseits gibt es das touristische Nordkap, was durch den Globus als sein charakteristisches Wahrzeichen bekannt ist. Es ist der nördlichste Punkt Europas auf der Insel Magerøya, der über die Straße erreicht werden kann. Wer es etwas abenteuerlicher möchte, sollte sich auf den Weg zum richtigen Nordkap machen. Auf der Landzunge Knivskjellodden lässt sich der nördlichste Punkt erwandern. Von einem Wanderparkplatz sind es etwa 9 km bis dahin über die weite Tundra, steinige Flächen und Moorgebiet. Die Wanderschuhe sollten also einiges an Nässe abkönnen und vor Rentieren braucht man sich nicht erschrecken, die dort in ihren heimischen Gebieten unterwegs sind. Allerdings ist das Nordkap auch noch auf einem anderen Weg erreichbar, nämlich über das Meer. Während ich in Richtung Nordkap wandere und es nicht ganz bis zum nördlichsten Punkt geschafft habe, paddelt Christian mit seinem Seekayak dahin. Er kämpft sich durch die Kreuzwellen und den Seewind und sieht als Lohn Robben und Papageientaucher.
Finnland
Vom Nordkap aus fahren wir wieder nach Süden, diesmal über die westliche Seite. Wir reisen nach Finnland, wo bis heute das indigene Volk der Samen lebt.
Sie stechen mit ihrer traditionellen Kleidung hervor, die sie seit tausenden von Jahren begleitet: Lederschuhe mit hochgezogenen Spitzen, bunte Schuhbänder und der Kolt als mantelähnliches Oberteil. Ebenso wichtig sind farbenfrohen Halstücher und Mützen, die bei kalten Wintertemperaturen wärmen. In den Gebieten der Samen findet man vielerorts auch Produkte ihres Kunsthandwerks. Besonders schön sind ihre handgefertigten Holzprodukte, von Schmuck bis zum Trinkbecher, der Kuksa, ist einiges zu finden.
Und nicht zu vergessen sind in diesem Zusammenhang die Rentiere. Die Samen haben eigene Zuchtstationen und nutzen sie im landwirtschaftlichen Sinn und für den Erhalt ihrer Existenzen. In Inari gibt es sogar eine Rentierfarm, die wir auf unserer Reise ansehen.
Wer mehr zu den historischen und kulturellen Entwicklungen wissen möchte, dem empfehlen wir das Siida Sámi Museum in Inari oder den Wintermarkt in Jokkmokk zu besuchen.

Der Norden begeistert auch mit seinem Häuserstil. Kleine Ortschaften laden zum Ansehen und verweilen ein. Besonders auffällig sind die Farben, denn die meisten Häuser im Blockstil erstrahlen im roten, grauen, blauen oder ockerfarbenen Anstrich. Übrigens sind solche Häuser genauso in Schweden und Norwegen zu finden.
Die rote Farbe steht dabei in einem historischen Kontext. Etwa 222 km nordwestlich von Stockholm liegt die Stadt Falun. Bis Anfang der 1990er Jahre wurde dort Kupfer abgebaut. Aus dessen Produkten wurde eine Pigmentmischung hergestellt, die an die Farben eines Backsteinhauses wohlhabender Mitteleuropäer erinnert. Das Falunrot ist patentiert und bis heute charakteristisch, wenn neue Holzhäuser gebaut werden. Durch die spezielle Mischung aus Kupfer, Eisenoxid und anderen Bestandteilen schützt sie die Häuser vor Verwitterung und Pilzbefall. Die Farbe ist also nicht nur schön anzusehen, sondern ist auch noch sehr nützlich.
Baltikum
Auf dem Rückweg setzen wir mit der Fähre von Helsinki nach Tallinn über und durchqueren das Baltikum. Es besteht aus den mitteleuropäischen Staaten Estland, Lettland und Litauen.
Dieses Gebiet zeichnet sich durch seine vielen Wälder aus. Die Länderflächen bestehen zu etwa einem Fünftel aus Flach- und Hochmooren. Die Bodenqualität ist allerdings nicht so gut, was auch am Lehmvorkommen liegt. Das heißt, die Areale sind begrünt und wir nehmen sie als unberührte Natur wahr. Für die Landwirtschaft sind die Böden aber nur wenig bis nicht nutzbar und sowohl Nahrungsmittel als auch andere Güter müssen importiert werden.

Wir durchquerten die baltischen Staaten an einem Tag. Gefühlt befinden wir uns dabei fast ausschließlich auf Straßen, die von lichteren und dichteren Wäldern umgeben sind. Man trifft kaum auf hochfrequentierte Orte. Dadurch entsteht der Anschein sich in ursprünglicher Natur zu befinden, in die der Mensch noch nicht groß eingegriffen hat.
Vom Auto aus sehen wir nach rechts und links und versuchen zwischen den Bäumen und Sträuchern Luchse, Füchse, Elche, Hirsche oder sogar einen Bären zu erspähen. Die Wälder sind ein hervorragender Rückzugsort und Lebensraum für die Tiere.
Fazit: Die faszinierende und magische Landschaft Nord- und Mitteleuropas als auch die spannende Historie und Kultur sind es Wert, erkundet zu werden.
Besonders empfehlen wir es mit einem Auto wie Edgar.
