Entdecke deine Grenzen auf Rädern
Projekt Edgar
Ferne Länder erkunden, exotische Orte entdecken und sich in fremde Kulturen begeben. All diese Dinge machen den Reiz am Reisen für uns aus.
Die Realität zeigt aber, dass wir durch penibles Planen uns diesen Geheimnissen verschließen und uns mit einer inszenierten Show zufrieden geben. Gleichzeitig nehmen wir uns die Chance vor Ort, flexibel auf sich neu eröffnende Möglichkeiten zu reagieren.
Mit dem Projekt Egdar widmen wir uns dieser Problematik, um uns die Flexibilität und Freiheit beim Reisen zurück zu holen.
Problematik 1: Mobilität
Ein für uns wichtiger Punkt auf Reisen ist es, mobil zu sein. Wir wollen uns damit ermöglichen, das Land auf eigene Faust erkunden und abgelegene Orte fern von allen Touristenströmen entdecken zu können. Und das, ohne die Stadttauglichkeit einzuschränken. Die Lösung ist für uns ein Kompakt-SUV mit permanenten Allrad.
Problematik 2: Unterkunft
Unterkünfte im Voraus zu planen, ohne zu wissen, was das Land an verborgenen Dingen bereithält, war für uns schon immer eine Einschränkung. Deswegen ist es uns wichtig, dass wir auf externe Unterkünfte nicht angewiesen sind. Da unser Kompakt-SUV nicht ohne zeitaufwendige Umbauten dafür geeignet ist, im Auto zu schlafen, haben wir uns für ein Dachzelt entschieden.
Problematik 3: Abhängigkeiten
Je länger man unterwegs ist, desto wichtiger werden Dinge, wie Nahrungsmittel, Strom und das eigene Wohlbefinden. Somit ist es für uns relevant, diese Bereiche im Projekt Edgar abzudecken, um uns ein selbstbestimmtes Reisen zu ermöglichen.
Problematik 4: Flexibilität
Die Option zu haben in einem fremden Land auf unterschiedliche Situationen einzugehen, liefert meist eine enorme Bereicherung für das Gesamterlebnis. Denn den Geschichten eines Einheimischen zu lauschen, während man ihn ein Stück mitnimmt, sind unbezahlbar. Das ist ein Grund, warum uns ein flexibel einteilbarer Platz so wichtig ist.
Die Umsetzung
Die mobile Base bildet unser Skoda Yeti Baujahr 2009. Durch den gut nutzbaren Innenraum ist er wie geschaffen für unser Projekt: gerade Kanten und 90° Winkel machen es leicht, einen Ausbau zu konstruieren, ohne viel Platz zu verschwenden. Alle nicht nutzbaren Räume sollen mit Dingen, wie Wassertank, Elektroinstallation oder dem Kühlschrank ausgefüllt werden. Schnell waren die notwendigen Maße abgemessen und wir konnten in die Konstruktionsphase im 3D übergehen.

Nachdem unser virtueller Prototyp feststand, ließen wir uns alle Einzelteile auf Maß zuschneiden und es ging an den handwerklichen Teil des Ausbaus. Als alles Notwendige bestellt und geliefert war, dauerte es etwa eine Woche bis die Küche zusammengebaut war.
Wasserinstallation
Im unteren Bereich der Küche haben wir Platz für einen 32 l Wassertank und eine Tauchpumpe, die über die Amatur angesteuert wird. So können wir ganz bequem im Stehen abwaschen. Das Abwasser wird über einen Schlauch nach außen geleitet und in einer Faltwanne aufgefangen. So kann es einfach und flexibel entsorgt werden.
Elektroinstallation
Da der Platz im Kofferraum unseres Autos sehr begrenzt ist, ist die Wahl auf einen Lithium-Eisen-Phosphat-Akku (LiFePo4) gefallen. Er ist sicher, zuverlässig, langlebig und mit einer hohen Energiedichte ausgestattet. Geladen wird der Akku während der Fahrt, über 230 V Netzspannung oder über das mobile 100 Wp Solarpanel. Davon werden die Wasserpumpe, der Kühlschrank und LED-Lichter versorgt. Außerdem haben wir einen 200 W Inverter, der uns bei Bedarf 230 V aus der Steckdose zur Verfügung stellt. Somit können wir unsere Laptops jederzeit laden. Für alle weiteren Geräte haben wir zwei 12 V Zigarettenanschlüsse und zwei schnellladefähige USB-Anschlüsse.
Kücheninstallation
Das Herzstück unserer Küche bildet eine Kombination aus einem 38 l Kühlfach und einem 11 l Gefrierfach. Das ermöglicht uns, auch auf Reisen nicht auf eine abwechslungsreiche und gesunde Ernährung verzichten zu müssen. Gekocht wird mit einem Campingkocher, der mit Benzin, Diesel oder Gas betrieben werden kann. Außerdem haben wir ein kleines Plätzchen für frische Kräuter reserviert, mit denen wir unsere Gerichte aufwerten können.

Dachausbau
Eine Dachbox ist ideal, um zusätzlichen Stauraum zu gewinnen. Da wir aber auch entschieden haben, auf dem Dach zu schlafen, musste eine Lösung gefunden werden, um beides zu kombinieren. Unsere Wahl fiel auf das Overcamp Dachzelt von Autohome. Im Vergleich zu anderen Dachzelten lässt es sich über die Länge zusammenklappen und nimmt so nur 65 cm von der Breite des Daches ein. Dadurch bleibt genügend Platz für eine Dachbox oder andere Dinge, wie Kajak oder Fahrrad. Auch hier glänzt unser Yeti mit einer Dachlast von 100 kg, die das alles überhaupt möglich macht.
Flexibilität
Da der Stauraum der Dachbox groß ist, bleiben alle Rücksitzbänke erhalten. Sie können somit weiter dem individuellen Bedarf entsprechend genutzt werden. Wenn wir zum Beispiel den Platz für die Dachbox gegen ein Kajak oder Fahrräder eintauschen, haben wir trotzdem noch ausreichend Stauraum.
Fazit
Mit unserem Ausbau eines Kompakt-SUVs haben wir uns die Möglichkeit geschaffen, unabhängig und komfortabel zu reisen. Durch die effektive Planung wird der vorhandene Raum bestmöglich genutzt, um alles Wichtige unterzubringen. So können wir fremde Länder entdecken, ortsunabhängig einen Schlafplatz aufschlagen und sind keinem fremdbestimmten Zwang unterlegen. Mit Edgar entdecken wir die Schönheit und die Geheimnisse naher und ferner Regionen, von denen wir uns inspirieren und euch hier weiter daran teilhaben lassen. Wir freuen uns schon jetzt auf die bevorstehenden Abenteuer, die wir mit ihm erleben dürfen!
Hier findet ihr einen weiteren Beitrag über unseren Ausbau: Dachzeltnomanden

Technische Daten
Auto | Kücheneinbau | Dachzelt | Dachbox |
---|---|---|---|
Skoda Yeti 1.8 TSI | National Luna 50 TWIN WEEKENDER 38 l Kühlfach 11 l Gefrierfach | Autohome Overcamp Smal | Thule Ranger 500 |
Leistung 118 kW / 160 PS | 32 l Wassertank mit Spüle und Wasserpumpe | Abmessung geschlossen: 65 cm x 2 m x 35 cm | Volumen: 260 l |
Antrieb: permanenter Allrad | victron energy Peak Power Pack 40 Ah LiFePo4 | Wohnraum: 1,30 m x 2 m x 1 m | Außenabmessung 190 cm x 50 cm x 30 cm |
Dachlast: 100 kg | victron energy Phoenix Inverter 200 W | Gewicht: 54 kg | Innenabmessung 185 cm x 45 cm x 25 cm |
Solar Swiss 100 Wp Solarmodul | Zuladung: 50 kg | ||
Kocher: Primus Omni Fuel | Gewicht: 11 kg |