Resilienz

Die Fähigkeit, schwierige Lebenssituationen ohne anhaltende Beeinträchtigung zu überstehen.

Stress, Krisen, Schicksalsschläge.
Im Leben verläuft nicht immer alles so, wie man es geplant hat oder es sich erhofft. Menschen kommen mit einer unterschiedlich empfindsamen Seele auf die Welt. Die einen sind hochsensibel, andere ähneln eher gefühlstauben Menschen. Manche verlieren nach einem Schicksalsschlag ihren Lebensmut und werden körperlich und psychisch krank, andere dagegen scheinen einfach unverändert weiterzuleben.
Woran liegt das und wie kann man lernen mit solchen Situationen besser umzugehen?

Resilienz ist ein Begriff aus der Materialkunde und bezeichnet Materialien, die nach äußerem Einwirken von Kräften immer wieder in ihre Ausgangsform zurückkehren. Bezogen auf den Menschen kann man sie als innere Wiederstandkraft bezeichnen.

Grundlagen der Resilienz Entwicklung

Grundlegend kann man sagen, dass sich sozialer Halt positiv auf die Wiederstandskraft auswirkt. Aus Studien weiß man, dass Kinder, welche sicher an einen Erwachsenen gebunden sind, in Stresssituationen weniger von dem Stresshormon Cortisol ausschütten und so den Stress weniger bedrohlich empfinden. Außerdem können Eltern ihren Kindern helfen deren Gefühle besser zu regulieren.
Im Grunde geht es darum zu lernen, dass man Konflikte bewältigen kann, ob alleine oder mit der Hilfe von Anderen.
Diese Erkenntnis geschieht unterbewusst und beruht auf Erfahrungen vorheriger Situationen, die man bewältigen konnte.
Von daher ist es wichtig auch mal zu scheitern und Konflikte nicht zu scheuen. Denn nur dadurch entwickelt sich ein Vertrauen in sich selbst und seine eigene Leistungsfähigkeit.

Somit zählt eine gute Beziehung zu dir selbst zu der wichtigsten Grundlage der Resilienzentwicklung.

Wichtige Resilienzfaktoren

  • Kohärenz:

    (einen Sinn im Leben sehen) Wer das Leben als sinnvoll erachtet, fasst schneller wieder Mut.

  • Selbstwirksamkeit:

    (Der Mensch hat erlebt, dass sich etwas verändert, wenn er handelt) Das ermutigt ihn auch in schwierigen Situationen nach Lösungen zu suchen.

  • Realistisches Selbstbild:

    schafft eine gute Basis den für sich selbst passenden Weg zu wählen, um seine Ziele zu erreichen.

  • Umgang mit Gefühlen und Stimmungen:

    resiliente Menschen lassen auch Traurigkeit, Wut und Zorn zu, sind aber in der Lage sie zu regulieren.

  • Optimismus:

    nach dem Motto: es ist schwer, aber es wird besser.

  • Akzeptanz:

    was geschehen ist, ist geschehen und kann nicht Rückgängig gemacht werden.

  • Eigenverantwortung:

    es kann sich nur etwas ändern, wenn man selbst etwas tut.

All diese Faktoren helfen Krisen leichter zu überwinden und am Ende auch daran zu wachsen. Wichtig ist, dass Resilienz nicht meint, dass Probleme an einem abprallen sollen, ohne einen zu berühren. Es meint vielmehr, dass Betroffene sich nicht unter ihren Problemen begraben lassen, sondern sich ihnen trotz aller Verletztlichkeit entgegenzustellen.

Was behindert Resilienz

Die wichtigste Erkenntnis der Wissenschaftler in der Resilienzforschung lautete:

Unabhängig von der seelischen Konstitution kann jeder seine Fähigkeit, Lebenskrisen oder Stresssituationen zu widerstehen, mehren.

Das bedeutet, dass jeder unabhängig von seinen Gegebenheiten seine innere Stärke verbessern kann. Das zeigt zum Beispiel auch die Tatsache, dass unter schlechten finaziellen Bedingungen aufwachsende Kinder oft resilienter sind als solche, denen ideale Bedingungen mitgegeben werden. Denn der Umgang mit Stress und anderen Krisen kann und muss auch erlernt werden.
Interessanterweise scheinen Mädchen resilienter zu sein, obwohl man gerade ihnen eine größere Vulnerabilität, Emotionalität und gefühlsmäßige Labilität zuschreibt. Ein Grund dafür könnte der bessere Umgang mit den eigenen Gefühlen sein. Hier könnte die Erziehung eine wesentliche Rolle spielen, da Mädchen ihre Emotionen eher zulassen und ausleben dürfen.
Desweiteren ist die Intelligenz ein weiterer Faktor, der zu einer Reflexion und Analyse von Situationen und Geschehnissen des Erlebten beiträgt. Bei diesem Faktor kann sozialer Halt helfen, Dinge einmal anderes zu betrachten, um so Geschehenes besser verarbeiten zu können.
Neben der Intelligenz ist auch das eigene disziplinäre Verhalten eine entscheidende Zutat, bei der Entwicklung von Resilienz.

Ob im Büro oder anderswo – wenn man gelernt hat, Krisensituationen gelassen ins Auge zu blicken, ist man auch leichter in der Lage sich neuen Herausforderungen zu stellen und eigenen Grenzen zu erweitern.
Es geht darum, an der belastenden Situation nicht zu zerbrechen oder sich entmutigen zu lassen, sondern sich wie ein junger Spross zu verhalten, der sich durch einen kleinen Spalt in der Betondecke einen Weg zum Licht sucht.

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