Etwa zwei Liter Flüssigkeit sollte ein Erwachsener pro Tag zu sich nehmen. An Tagen mit besonders hoher körperlicher Belastung sogar noch mehr.
Beim Wandern, Paddeln, Joggen oder anderen Aktivitäten outdoors sieht man zunehmend Menschen mit Trinkblasen.
Warum überhaupt eine Trinkblase benutzen?
Im Unterschied zu anderen Wasserbehältern (wie z.B. Trinkflaschen) haben Trinkblasen folgende Vorteile:
- Trinkblasen sind deformierbar. Das erleichtert das platzsparende Packen enorm.
- Das Volumen einer Trinkblase wird geringer, je weniger Wasser sich darin befindet.
- Die Masse des Wassers verteilt sich durch die flache Form der Blase auf eine größere Fläche.
- Trinkblasen haben ein geringes Materialgewicht.
Diese vier Punkte sorgen für einen weiteren Vorteil:
- Wasser kann leichter transportiert werden.
Wie das? Eine Trinkblase kann im Rucksack nahe am Rücken platziert werden. Das sorgt für wesentlich mehr Tragekomfort .
Nachteile von Trinkblasen
Natürlich ist eine Trinkblase nicht perfekt. Jedoch gibt es sehr gute Lösungen, die die Schwächen wieder ausgleichen.
- Trinkblasen sind nicht sehr widerstandsfähig.
Die dünne Kunststoffhaut der Trinkblase kann ohne weiteres so einiges ab…aber halt nicht so viel wie eine harte Plastikflasche – vor allem was spitze Gegenstände angeht. Um die Trinkblase zu schützen und damit widerstandsfähiger zu machen gibt es Schutzhüllen.
- Trinkblasen isolieren nicht.
Bei warmen Temperaturen wird das Wasser in der Trinkblase warm. Bei sehr kalten Temperaturen gefriert es. Abhilfe bringt wiederum eine Hülle und, wenn vorhanden, ein ummantelter Trinkschlauch. In extrem heißen bzw. kalten Regionen nützt aber auch das nichts, wie wir auf unsere Wintertreckingtour in Schweden erleben durften. Die erhältlichen Isolationen sind für Temperaturen um den Gefrierpunkt ausgelegt.
- Trinkblasen lassen sich schwer befüllen.
Manche Trinkblasen haben nur eine Öffnung: oben. Das macht das komplette Auffüllen – besonders in kleinen Waschbecken – so ziemlich unmöglich. Wesentlich besser sind in diesem Fall Trinkblasen mit einer Öffnung auf der Frontseite oder (noch besser) mit zwei Öffnungen!
- Trinkblasen lassen sich blöd reinigen.
Besonders bei Trinkblasen, die nur eine kleine Öffnung haben, ist das Saubermachen wirklich schwierig. Aus dem einfachen Grund, dass man nicht in das Innere der Blase herankommt. Deshalb haben viele Trinkblasen eine große Öffnung, durch die man meistens die ganze Hand in die Blase stecken kann, um das Innere auszuwischen. Doch selbst dann kommt man nicht bis ganz in die Fugen. Zum Einwegprodukt wird die Trinkblase dadurch aber trotzdem nicht: es bildet sich kein Biofilm, wenn du die Trinkblase nach der Benutzung gut trocknest.
Generell empfehlen wir außerdem nur pures Wasser mitzunehmen. Hier finden Bakterien kaum einen Nährboden.
Trinkblasen mit Schlauch
Die meisten Trinkblasen sind kompatibel mit einem Schlauch, über den Wasser direkt aus der Blase getrunken werden kann. Das hat den Vorteil, dass man unterwegs jederzeit leicht Zugang hat.
Der Trinkschlauch ist entweder fest an der Blase montiert oder kann oberhalb eines Ventils an- bzw. abgeklippt werden. So wird aus einer Trinkblase ein Trinksystem.
Zum Reinigen des Schlauches gibt es übrigens spezielle Bürsten.
Neben dem Schlauch gibt es noch weitere Unterschiede zwischen den einzelnen Modellen was Ausstattung und Extras angeht.
Bevor wir ins Detail gehen, gibt es zum Einstieg erstmal ein paar allgemeine Kriterien, die eine Trinkblase (mit oder ohne Schlauch) erfüllen sollte.
Was du beim Kauf immer beachten solltest:
Generell solltest du beim Kauf einer Trinkblase darauf achten, dass sie geschmacksneutral ist. Wasser, dass nach Plastik schmeckt ist einfach nicht lecker – von einer möglichen Schadstoffbelastung mal ganz abgesehen! Die Flüssigkeit sollte prinzipiell nicht mit BPA oder Weichmachern in Kontakt kommen. Das Material sollte außerdem antibakteriell sein, damit sich keine Bakterien im Inneren der Blase ansiedeln können.
Nichtsdestotrotz sollte das komplette System – also auch der Schlauch und das Mundstück – möglichst einfach zu reinigen sein. Um das Innere der Blase reinigen zu können, empfehlen sich Trinkblasen mit einer großen Öffnung. Weitere Öffnungen können ebenfalls interessant sein, da die Blase so besser befüllt werden kann.
Darüberhinaus solltest du darauf achten, dass die Trinkblase mit deinem sonstigem Equipment kompatibel ist, wie zum Beispiel mit dem Wasserfilter.
Nichtsdestotrotz sollte das komplette System – also auch der Schlauch und das Mundstück – möglichst einfach zu reinigen sein. Um das Innere der Blase reinigen zu können, empfehlen sich Trinkblasen mit einer großen Öffnung. Weitere Öffnungen können ebenfalls interessant sein, da die Blase so besser befüllt werden kann.
Darüberhinaus solltest du darauf achten, dass die Trinkblase mit deinem sonstigem Equipment kompatibel ist, wie zum Beispiel mit dem Wasserfilter.
Darüberhinaus solltest du darauf achten, dass die Trinkblase mit deinem sonstigem Equipment kompatibel ist, wie zum Beispiel mit dem Wasserfilter.
So weit so gut. Nun zu den verschiedenen Arten von Trinkblasen. Unterteilen lassen sich Trinkblasen am besten nach der Aktivität für die sie konzipiert wurden. Und genau das haben wir gemacht.
Die Modelle, die wir dabei namentlich erwähnen, sind von der Marke SOURCE. Warum? Wir verwenden seit vielen, vielen Jahren die Trinkblasen der Firma und waren immer sehr zufrieden. Aus diesem Grund haben wir nie Trinkblasen anderer Anbieter ausprobiert. Was nicht heißen soll, dass diese keine guten Produkte im Sortiment haben! Da dass jetzt geklärt wäre – fangen wir an!
Trinkblasen fürs Wandern & Trekking
Mit der Trinkblase kannst du während des Wanderns oder Trekkings jederzeit leicht an dein Wasser kommen – und das ohne den Rucksack abzunehmen! Ein weiteres großes Plus bringen Trinkblasen, wie bereits erwähnt, in Sachen Tragekomfort: Die Trinkblase wird nah am oberen Rücken getragen. So gut wie alle Rucksäcke haben ein extra Fach für die Trinkblase sowie eine kleine Öffnung, durch die der Trinkschlauch durchgeführt werden kann. Verschiedene Rucksackmarken haben dabei verschiedene Fächergrößen, was wiederum spezielle Anforderungen an Form und Größe der Trinkblase stellt. Prinzipiell gibt es Trinkblasen in verschiedenen Größen, entsprechend ihrer Literzahl. Auf unseren Trekkingtouren haben wir Trinkblasen für bis zu 3 Liter Wasser dabei.
Als kleines Beispiel einer klassischen Trinkblase fürs Wandern oder Trekking möchten wir euch den Widepac vorstellen, der uns seit gut drei Jahren regelmäßig und zuverlässig begleitet.
- Widepac
Produktbeschreibung
Der Widepac hat eine große Öffnung zum Befüllen oder Reinigen. Verschlossen wird die Trinkblase über einen Schiebeverschluss. Der Schlauch (94 cm lang) kann von der Trinkblase entfernt und/oder ausgetauscht werden. Das orangene Mundstück kann zum Reinigen in drei Einzelteile zerlegt werden. Unterwegs wird das Mundstück durch eine Kappe vor Dreck und Schmutz geschützt.
Zum Trinken wird das Mundstück gedreht und das Beißventil durch die Zähne geöffnet.
Den Widepac gibt es in drei verschiedenen Größen (1,5l, 2l, 3l). Die Schlauchlänge ist bei allen Ausführungen gleich.
Testbericht
- Trinken
Das Trinken aus dem Widepac ist einfach. Das Mundstück mit Dreh- und Beißventil lässt sich intuitiv und ohne irgendwelche Vorkenntnisse bedienen und man muss nicht wie verrückt saugen, damit Wasser kommt.
Der Schlauch hat die passende Länge, um die Trinkblase im Rucksack zu verstauen und das Mundstück dennoch leicht zum Mund führen zu können.

- Befüllen
Durch die große Öffnung gestaltet sich das Befüllen unkompliziert. Unterwegs befüllen wir unsere Trinkblasen meistens über den Schlauch, damit wir nicht erst den kompletten Rucksack auspacken müssen, um an die Trinkblase zu kommen. Der Schlauch unseres Wasserfilters passt super in den Schlauch des Widepac. Dafür muss aber erstmal das Mundstück abgezogen werden. Das geht vor allem die ersten Male relativ schwer.
- Reinigen
Durch die große Öffnung kann die Trinkblase gut gereinigt werden. Theoretisch kann man mit der ganzen Hand hinein fassen und die Blase auswischen. In der Regel ziehen wir unseren WidepacTM nach einer Tour aber einfach über eine Flasche und lassen die Feuchtigkeit im Inneren austrocknen. Einen Biofilm oder ähnliches hatten wir in drei Jahren Benutzungszeit noch nie.
Das Mundstück lässt sich, in seine Einzelteile zerlegt, ebenfalls ganz gut trockenen bzw. sauber machen. Nur das Abziehen aus dem Schlauch verlangt wieder etwas Fingerkraft.
Der Schlauch kann leicht von der Blase abgeklipst werden. Groß reinigen tun wir den Schlauch nicht. Wir schütteln einfach den Großteil der Feuchtigkeit hinaus. Das geht am besten, indem der Schlauch gedreht wird. Dann hängen wir den Schlauch einfach über eine Klinke oder den Wäscheständer, damit die restliche Feuchtigkeit verdampfen kann.
Fazit: Wir sehen den Widepac als klassisches Trinksystem. Er ist zuverlässig, dicht, einfach zu bedienen … und das ohne viele Extras.
Trinkblasen fürs Paddeln
Egal ob im Kajak oder im Kanu – einen Rucksack trägt man hier eher selten. Dafür aber in der Regel eine Schwimmweste. Viele Schwimmwesten haben auf dem Rücken ein extra Fach für eine Trinkblase. Damit der Buckel nicht zu groß wird, ist das Fach relativ flach, dafür aber recht breit. Genau für diese Form gibt es speziell konzipierte Trinkblasen. Während es Trinkblasen fürs Wandern für verschiedene Literzahlen gibt, sind Trinkblasen fürs Paddeln bis max 2,5 Liter ausgelegt. Mehr passt einfach nicht in das Rückenfach (und reicht unserer Erfahrung nach auch völlig aus).
Natürlich ist die Schwimmweste nicht die einzige Möglichkeit eine Trinkblase mit aufs Wasser zu nehmen. Sie kann auch im Boot oder auf dem Deck befestigt werden. Wenn sich die Trinkblase nicht am Körper befindet, muss der Schlauch ggf. etwas länger sein, um dennoch einfach ans Trinkwasser zu kommen. Damit die Trinkblase außerhalb der Schwimmweste besser geschützt ist, besser isoliert und leichter befestigt werden kann, gibt es Hüllen bzw. Taschen.
Genau so eine Kombination aus Trinkblase und Hülle ist der Durabag Kayak.
- Durabag Kayak
Produktbeschreibung
Der Durabag besteht aus einer Trinkblase, die in einer dazugehörigen Tasche verstaut wird.
a) Trinkblase, Schlauch und Mundstück
Die Trinkblase hat zwei Öffnungen: eine große Öffnung, die mit einem Schieber verschlossen wird und eine standardisiert Weithalsöffnung auf der Vorderseite.
Der Schlauch ist 140cm lang und ummantelt. Er wird über einen Druckverschluss an der Blase befestigt. Das Mundstück lässt sich in drei kleine Einzelteile zerlegen.
Zusammenfassung Trinkblase
- Trinkblase (2,5l)
- 140cm langer, ummantelter Schlauch
- Öffnungen an der Oberseite und Front
- zerlegbares Mundstück
b) Tasche
Die Trinkblase wird über eine große Reißverschlussöffnung in die Tasche gepackt. Für die Frontöffnung der Trinkblase gibt es in der Tasche einen passenden Ausschnitt, sodass der Drehverschluss von außen zugänglich bleibt. Der Schlauch kann durch drei verschiedene Öffnungen aus der Tasche ausgeführt werden (zwei oben und eine auf der Frontseite). Auf der Rückseite ist die Tasche mit drei Hypalon Streifen (rutschfest) ausgestattet.
An der Tasche befinden sich zwei Tragehenkel, von denen einer mit einem reflektierendem Material versehen ist. Der andere kann durch eine Plastikschnalle (die gleichzeitig als Pfeife verwendet werden kann) geöffnet werden. Darüberhinaus gibt es drei Gurtbandschlaufen mit denen die Tasche befestigt werden kann. An den Seiten befinden sich außerdem zwei kleine Netztaschen. Ein Gummiband ist über die Frontseite gespannt.
Zusammenfassung Tasche
- zwei Öffnungen
- Tragegurt mit Pfeife
- Tragegurt aus reflektierendem Material
- drei kleine Gurtbandschlaufen
- drei mögliche Ausgänge für den Schlauch
- rutschfestes Material auf der Rückseite
- zwei kleine Seitentaschen aus Netzmaterial
- gespanntes Gummiband auf der Frontseite
Testbericht
- Trinken
Der Durabag Kayak ermöglicht es einfach und schnell an Trinkwasser zu kommen. Das Mundstück mit Dreh- und Beißventil lässt sich genau wie beim Widepac intuitiv bedienen. Die Flüssigkeit anzusaugen erfordert nicht viel Kraft.
Durch den langen Trinkschlauch muss sich der Durabag nicht in unmittelbarer Reichweite befinden. Äußerst praktisch! Außerdem ermöglicht es die Länge problemlos Reisegefährten mitzuversorgen.
Das Wasser im Durabag bleibt angenehm kühl, da die Tasche gut isoliert. Der Schlauch wird durch die Ummantelung vor Sonne und Verschleiß geschützt.
Einziges Manko: das Mundstück hat keine Schutzkappe. Diese kann aber nachgerüstet werden.

- Befüllen
Der Punkt, der uns am meisten begeistert!
Durch die Frontöffnung kann die Trinkblase befüllt werden, ohne dass diese vorher aus der Tasche entfernt werden muss. Durch die Henkel kann der Durabag während des Befüllens super mit einer Hand gehalten werden. Auch der Deckel lässt sich leicht mit einer Hand verschließen. Schön ist hierbei auch, dass der Deckel durch ein Bändchen an der Tasche befestigt ist und damit nicht verloren gehen kann. Durch den Tragehenkel kann das volle Trinksystem einfach transportiert werden. Durch die kleine Plastikschnalle am oberen Henkel kann der Durabag auch direkt am Wasserhahn angebracht werden – oder zum Trockenen aufgehangen werden.
- Reinigen
Die Trinkblase unseres Durabag reinigen wir weitestgehend auf dieselbe Art und Weise wie den Widepac: Durch die große Öffnung. Auch hier hatten wir noch keinerlei Probleme mit Bakterien, Biofilm oder ähnlichem.
Das Mundstück an sich lässt sich ebenfalls gut reinigen, kann aber nicht vom Schlauch abgezogen werden.
- Sonstiges
Der Durabag Kayak passt super in unsere Schwimmweste und kann leicht auf oder im Kajak befestigt werden. Das Ein- und Ausführen der Trinkblase aus der Tasche ist einfach und geht schnell, ohne zu friemeln.
Die kleinen Netztaschen haben wir nicht benutzt, da Gegenstände im Falle eines Kenterns herausfallen könnten.
Fazit: Der Durabag Kayak ist ein gut durchdachtes Trinksystem für Touren mit dem Kajak oder Kanu. Durch die vielen Extras ist er besonders vielfältig einsetzbar.