Hüttenschlafsack

Ein Hüttenschlafsack oder auch Inlett ist ein dünner Stoffschlafsack. Genutzt wird er – wie der Name schon sagt – in vielen Hütten in den Bergen. Die Lager (die großen Schlafsäle) sind in der Regel nur mit einfachen Wolldecken und Kissen ausgestattet, die nicht nach jeder Nutzung gewaschen werden können. Um die Hygiene zu wahren, müssen Gäste einen Hüttenschlafsack mitbringen – quasi als Bettwäsche. Auch in manchen Jugendherbergen oder Hostels wird das so gehandhabt.

Darüberhinaus kann der Hüttenschlafsack auch als Inlett in den normalen Schlafsack gezogen werden. So wird der Schlafsack zum einen vor nächtlichem Schweiß geschützt und zum anderen verstärkt er die Isolation des Schlafsackes. Abhängig vom Material des Inletts sind so bis zu 10 Grad mehr drin (dazu später mehr). Unterschiede gibt es nicht nur in Sachen Material, sondern auch in Form, Verschlussart und Kopfteil. Diese wollen wir dir jetzt genauer vorstellen, damit du abschätzen kannst was für dich und deine Vorhaben wichtig ist.

Die Form

Hüttenschlafsäcke gibt es in zwei verschiedenen Formen: rechteckig oder in Mumienform.
In der rechteckigen Variante hast du mehr Beinfreiheit – dafür musst du etwas mehr Stoff mit dir herumtragen. Planst du, den Hüttenschlafsack auch als Innenschlafsack für deinen normalen Schlafsack zu verwenden, solltest du gucken welche Form dieser hat. Natürlich kannst du auch ein rechteckiges Inlett in einen Mumienschlafsack ziehen – allerdings solltest du bedenken, dass das Inlett dann ganz schön gestopft wird und auch der Vorteil der Beinfreiheit dahin ist…

Der Verschluss

Manche Hüttenschlafsäcke werden wie klassische Schlafsäcke seitlich geöffnet, während man in andere Modelle einfach von oben rein krabbelt, wie beim Sackhüpfen.

Die Modelle mit seitlichem Eingang werden in der Regel mit einem kleinen Klettverschluss geschlossen.

Das Kopfteil

In der Regel ist das Kopfteil schlicht gehalten. Manche Ausführungen haben jedoch zusätzlich einen Kordelzug, über den die Kopföffnung noch etwas weiter zugezogen werden kann. Darüberhinaus gibt es Hüttenschlafsäcke, die einen Einschub für das Kopfkissen haben.

Das Material

Das Material ist unserer Meinung nach der Aspekt, auf den du dein Hauptaugenmerk legen solltest. Warum? Weil er sich am meisten auf deinen Schlaf auswirken wird.

  • Baumwolle
    Reguläre Bettwäsche ist auch aus Baumwolle, deshalb kommen uns Hüttenschlafsäcke aus diesem Material nachts am vertrautesten vor. Baumwolle gibt es neben der klassischen Variante noch in weiteren Ausführungen – dazu gehört: Flanell. Hierbei handelt es sich um angeraute Baumwolle, was das Schlafen noch kuscheliger macht und sehr warm hält. Baumwolle ist leider von Haus aus ein verhältnismäßig schwerer Stoff. Neben dem Gewicht hat das den Nachteil, dass er nur langsam trocknet. Hinzu kommt ein großes Packmaß. Dafür sind Baumwollinletts relativ preiswert zu haben und sind sehr widerstandsfähig.Eine besondere Baumwollart ist Ägyptische Baumwolle. Der langfasrige Stoff fühlt sich auf der Haut eher kühlend an. Da diese Baumwollart auch sehr fein ist, ist das Packmaß kleiner als bei anderen Baumwollausführungen, ist leichter und trocknet auch schneller. Hierfür musst du für diese Inletts etwas tiefer in die Tasche greifen.

  • Seide
    Genau wie bei Baumwolle handelt es sich bei Seide um einen reinen Naturrohstoff.
    Sie hat den großen Vorteil, dass sie temperaturregulierend ist: Bei kalten Außentemperaturen wirkt sie isolierend, bei warmen Temperaturen kühlend. Außerdem bewirkt der feine Seidenstoff ein sehr angenehmes Gefühl auf der Haut. Apropos feiner Stoff: Seide hat nur ein geringes Packmaß und ist extrem leicht. In der Folge trocknet Seide auch schnell, wenn sie mal feucht bzw. nass ist. Und das ist noch nicht alles! Seide wirkt leicht antibakteriell! Das bedeutet, dass du auch bei einem längerem Einsatz ohne die Möglichkeit das Inlett zu waschen, relativ hygienisch unterwegs bist. Und wo ist der Haken? Ähm ja, all diese Vorteile haben definitiv ihren Preis.

  • Seide – Ägyptische Baumwolle
    Durch die Mischung der beiden Materialien wird die feine Seide etwas widerstandsfähiger und nimmt besser Feuchtigkeit auf. Ansonsten liegen die Werte zu Gewicht, Packmaß und Isolation des Mischmaterials annähernd zwischen reiner Seide und ägyptischer Baumwolle

  • Wolle
    Bei Inletts aus Wolle handelt es sich in der Regel um Merinowolle. Diese ist, genau wie Seide, temperaturregulierend. Bei kalten Temperaturen sorgt sie sogar für noch mehr Wärme und Kuschelfeeling und das, ohne zu kratzen! Leicht, klein und schnell trocknend ist Merinowolle auch. Darüberhinaus müffelt sie nicht so schnell und bleibt keimfrei. Preislich gesehen gehören Hüttenschlafsäcke aus Merinowolle zu den oberen Spitzenreitern.

  • Kunstfaser
    Hier werden vorrangig die Materialien Polyester und Polyamid als Mikrofaser oder Fleece verarbeitet. Ähnlich wie bei Funktionsbekleidung sind die Inletts atmungsaktiv und schnell trocknend. Während Mikrofaser auch ein kleines Packmaß hat, sind die Varianten aus Fleece wahre Packmaß-Monster … dafür aber halt schön kuschelig.
    Zu den besonderen Materialien im Kunstfaser-Sektor zählen CoolMax und Thermolite. Beide Stoffe werden aus Polyester hergestellt. CoolMax transportiert die Feuchtigkeit noch rascher nach außen, während Thermolite durch Hohlräume in den Fasern für die höchste Isolation sorgt.
material

Ein weiterer Begriff, der dir beim Inlettkauf über den Weg laufen kann, ist „silverized“. Was soviel bedeutet, als dass die Kunstfasern mit Nano-Silber veredelt wurden. Dadurch muffelt der Stoff nicht so schnell – was ja sonst bei Kunstfaser-Produkten leider häufig der Fall ist.

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