Kornaten Inseln: Kajak Sommer

Tourenname: Einmal um die Kornati Inseln
Schwierigkeit: leicht
Tourenlänge: 170 km
Ausrichtung: Rundkurs
GPS: Route und Track als GPX

Gleichmäßig tauchen unsere Paddel ins Wasser. Rechts, links, rechts, links. Kleine Strudel bilden sich im glasklaren Wasser. Die Wellen schaukeln uns sacht hin und her. Ich lege das Paddel vor mir ab und fahre mit der Hand über die Seitenwand des Kajaks.
Eine Woche ist es her, dass wir vom kroatischen Zadar aus in See gestochen sind, um die Inselgruppen vor der Küste zu erkunden – Zeit, in der aus einem grünen Zweierkajak eine Gefährtin wurde. Eine Gefährtin, die all unser Gepäck für uns trägt und uns an Orte bringt, die für uns allein unerreichbar wären.
Natürlich hätten wir auch eine Fahrt mit dem Motorboot buchen können, um zu den Inseln zu gelangen. Doch das ist nicht das, was wir wollen! Wir wollen nicht nur zu der höchsten Klippe und dem schönsten Badestrand gefahren werden. Wir wollen uns die Strecke selbst erarbeiten, versteckte Buchten entdecken, baden und anlegen, wo immer es uns gefällt.

Das ist die Freiheit, die wir am Reisen mit dem Kajak so lieben.

Alles, was wir brauchen (Zelt, Camping Equipment und genügend Essen und Trinken) findet an Board Platz und ermöglicht es uns so über mehrere Tage hinweg autark zu sein. Ein tolles Gefühl!
Eine plötzlich hereinschwappende Welle reißt mich aus meinen Gedanken. Ich fluche und schüttel mich. Hinter mir kichert Christian vor sich hin: „Paddeln ist halt ein Wassersport!“
Ich fahre mir mit der Zunge über die spröden Lippen. Es schmeckt nach Salz, wie wahrscheinlich alles an mir. Dicke Salzkrusten bedecken meinen Körper. Auch Christians Haut ist von weißen Kristallen überzogen – auch das gehört zum Wasserwandern auf der Adria dazu.

Wir beginnen nach einem geeigneten Schlafplatz Ausschau zu halten. Es ist erst später Nachmittag, aber wir liegen gut in der Zeit: mit etwa 5 km/h sind wir unterwegs (bei Rückenwind sogar noch etwas schneller). Bei Tagesetappen um die 15 km ist es eine überschaubare Zeit, die wir auf dem Wasser verbringen.
Nach ein paar weiteren Paddel-Einheiten entdecken wir an der schroffen Steinküste ein Plateau: Perfekt zum Zelten! Die Insel ist, wie so viele hier, unbewohnt. Es wird also eine ruhige Nacht werden.
Wir legen an, hieven das Kajak aus dem Wasser, bauen das Zelt auf und kochen Nudeln. Ich werfe einen Blick auf unsere Trinksäcke. Süßwasser ist auf den steinigen Inseln ziemlich schwer zu finden. Natürliche Quellen oder Flüsse gibt es so gut wie gar nicht. Um unsere Wassersäcke aufzufüllen, steuern wir deshalb gezielt Siedlungen oder Restaurants an. Jawohl! Es gibt hier draußen echte, schicke Restaurants! Die Gäste sind meist Segler oder Touristen vom Festland, die mit besagten Motorbooten hinaus auf die Inseln gefahren werden.

Die Nudeln köcheln vor sich hin. Ich lasse den Blick über das Meer schweifen. Silbern schillernde Fische springen aus dem Wasser und verschwinden. Etwas scheint den Schwarm erschreckt zu haben.
Die Sonne versinkt nach und nach in den Wellen. Ein weißes Segelboot zieht am Horizont vorbei, während auf der Nachbarinsel ein Leuchtturm erstrahlt.
Dann wird es still auf unserer kleinen Insel vor der Küste Kroatiens. Ein letztes Mal schauen wir nach unserer „Grünen Seegurke“. Sie liegt sicher geschützt vor der Flut auf einer Steinstufe. Ich bin gespannt, wo sie uns morgen hinbringen wird…

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  1. Toll!! Da bekomm ich gleich Lust loszupaddeln.. ich hab heuer erst damit begonnen. LG DORIS

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